Eine kurze Einführung in die Dämonologie
Viel ist nicht bekannt über die Dämonen und das wenige, was wir
wissen, wirft mehr Fragen auf als es beantwortet.
Dämonen sind Kreaturen des ewigen Chaos und als solche Wesen besitzen sie nicht mal eine Vorstellung von Körperlichkeit, Leben oder Besitz. Ihre Denkweise, ihr Verhalten, ihr ganze Existenzgrundlage entzieht sich unserem Verständnis. Sie werden aus dem Chaos jenseits der großen Wand geboren und vergehen auch wieder darin. Kein Dämon gleicht dabei dem anderen und deswegen wissen wir nicht einmal, wievielt unseres begrenzten Wissens überhaupt allgemein gültig ist. Dämonen sind nicht, wie ihnen oft nachgesagt wird, prinzipiell böse, Beweggrund vieler Dämonen, die nach Baal gelangen, scheint vielmehr eine unheilvolle Mischung aus großer Neugier, Unverständnis für eine körperliche Existenz, Rücksichtslosigkeit, Wankelmut und etwas, dass man nicht anders bezeichnen kann als Spieltrieb. Auf Baal führt jedoch genau dies meist zu Zerstörung, Tod und Chaos. Dämonologie mag in einigen Gebieten Baals als Handwerk gesehen werden, in anderen steht sie unter schwerer Bestrafung, immer jedoch ist sie ein Spiel mit dem Feuer. Zum einen ist unser Wissen um die Dämonen viel zu gering und ihr Charakter viel zu unvorhersehbar um alle möglichen Folge erahnen zu können, zum anderen zeigen wiederholte Fälle frei laufender Dämonen, was im schlimmsten Fall passieren kann...
Dämonen sind auf Baal keine Kreaturen der Hölle (so etwas gibt
es auf Baal nicht), sondern Wesen aus reinstem Chaos. Das bedeutet,
dass es schwierig ist, wenn nicht gar unmöglich, ihre
Denkweise, ihre Absichten und Ansichten nachzuvollziehen. Sie
bevölkern die unendliche Dunkelheit in unbekannter Anzahl und Form
und können nur durch sehr außergewöhnliche Umstände oder mit der
Hilfe eines Dämonologen nach Baal gelangen, da die große Wand sie
daran hindert.
Dämonologen besitzen vereinfacht die Fähigkeit
mit ihrer Seele Kontakt mit Dämonen aufzunehmen und diesen mit der
Kraft ihres Willens einen schmalen Riss in der großen Wand zu
öffnen, durch den sie in unsere Welt gelangen können. Deswegen ist
das Symbol der Dämonologie der Weltenkreis, bei dem sich jedoch alle
drei Kreise an einer Stelle berühren. Dieser Berührungspunkt soll
die direkte Verbindung zwischen Seele und Chaos symbolisieren, wobei
der Schutz durch die große Wand entfällt (siehe Kosmologie
in drei Ringen). Die Kunst der Dämonologie besitzt viele
Parallelen zu den Künsten der Magie, weswegen beide häufig, wenn
auch nicht zwangsweise, einher gehen.
Beispiel für einen beschworenen Dämon:
Der Wächter - der Wächter ist das Skelett eines kleinen Singvogels, in das ein schwacher Dämon beschworen wurde. Der Wächter sitzt in einem kleinen Kupferkäfig, der an einer Stande am Rucksack befestigt werden kann. Für die Möglichkeit die Welt zu bereisen und neue Dinge zu sehen warnt dieser Wächter nachts vor sich nähernden Gefahren mit Vogelgesang. Da es sich um ein schwaches Konstrukt handelt muss der Magier täglich Energie investieren, um den Verfall des Wächters zu verhindern. Sollte der Wächter nicht mehr durch die transportiert werden, steigen die Kosten zur Vermeidung des Verfalls drastisch.
Bei einigen Dämonen und Konstrukten zeigen erstaunlicherweise sich keine Verfallserscheinungen, entweder weil diese Dämonen Wege gefunden haben, den Verfall zu verhindern oder andere Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden dies zu verhindern. Ein gemeingültiger Weg dies zu erreichen, ist nicht bekannt. Solche Dämonen sind, abhängig von der Stärke ihrer Essenz manchmal in der Lage, der Kontrolle ihrer Beschwörer zu entfliehen und eine dauerhafte, selbstbestimmte Existenz diesseits der Welt zu führen.
Beispiele für solche, sogenannten freien Dämonen sind:
Totenglocke der Leichenfledderer - Totenglocke wurde in einen Leichnam beschworen, doch unterschätzte der Dämonologe die Macht des Dämonen. Totenglocke konnte sich befreien und ist nun ständig auf der Suche nach frischen Leichenteilen um auf diese Weise dem Verfall zu umgehen. Es wird vermutet, dass er mit den Leichenteilen ständig seinen Körper erneuert und so die letzten Spuren der Lebensmagie aus den Körpern saugt, um seine Essenz aufzufüllen. Alle Beschreibungen haben gemeinsame, dass er in einen großen, dunklen Umhang gehüllt ist, ansonsten gleicht keine Beschreibung einer anderen. Mal leuchten zwei Augen in der Kapuzem, mal sind es bis zu sechs. Dann hat er zwei, drei oder vier Arme. Immer trägt er jedoch an einem langen Stock eine Glocke, die sein Kommen im Nachtwind ankündigt. Totenglockes Verhalten ist wenig vorhersagbar und er scheint keine besonderen Pläne zu verfolgen, es sollte jedoch erwähnt werden, dass er nicht davor zurückschrecken soll, im Falle einer Knappheit an Leichenteilen, diese selber herzustellen.
Der Gehörnte - Einige Dämonen lieben das Intrigenspiel und arbeiten mittels Hinterlist, Verführung und Intrigen statt Gewalt. Der Gehörnte ist ein Paradebeispiel. Viel anderes ist ihm auch nicht möglich, da er körperlos ist. Er erscheint nur denen, die ihn sehen und hören sollen. Er ist ein Dämon des Wissens und extrem hinterlistig. Er nutzt dieses Wissen um zu manipulieren, Versprechungen zu machen, seinen Opfern Macht und Reichtum zu versprechen, dies geht jedoch nur soweit, bis der Gehörnte sein Ziel erreicht hat, was immer dies sein sollte, um sein Opfer anschließend in den Wahnsinn oder gar den Selbstmord zu treiben. Der Gehörnte gehört zu den Dämonen, die keine Chance auslassen, Baal aufzusuchen. In der Regel läßt er sich in einen Gegenstand beschwören, dessen Besitzer er dann manipulieren kann. Legendär sind Geschichten, bei denen der Gehörnte in Waffen steckt und seine Besitzer anstachelt, sich immer größeren Herausforderungen zu stellen, bis diese im Kampf umkommen. Noch gefährlicher ist dieser Dämon jedoch, wenn er subtil im Hintergrund arbeitet.
Der Atem in deinem Rücken - der Jäger in der Nacht. Ein Dämon, der nichts mehr liebt, als zu hetzten und zu jagen. Er lässt sich nicht gegen seinen Willen beschwören, sondern willigt zuweilen ein, seiner Ansicht nach würdige Ziele zu verfolgen, wenn er beschworen wird. Er agiert dann aber als freier Dämon und ist nicht mehr an die Befehle seines Beschwörers gebunden, dies bedeutet aber auch, dass eine begonnene Jagd nicht gestoppt werden kann. Der Atem in deinem Rücken liebt es, mit seinen Opfern zu spielen und diese zu hetzten, bis sie zusammenbrechen oder dem Wahnsinn verfallen. Als Gefäße dienen ihm häufig Raubtiere, die jeweils auch seinen Körperbau bestimmen. Bekannt sind Geschichten, in denen er als gewaltiger schuppiger und räudiger Wolf auftritt oder die Form eines gewaltigen Raubvogels annimmt. Viele Geschichten deute darauf hin, dass er in der Lage ist die Gestalt zu wechseln und sich unsichtbar zu machen. Er ist überaus grausam, gnadenlos und seine Jagd endet erst, wenn das Opfer zur Strecke gebracht wurde. Es ist bisher kein Fall bekannt, bei dem der Atem in deinem Rücken erfolglos gewesen wäre.
Dies soll nur ein kleiner Appetitmacher zum Thema Dämonen sein und ein paar erste Fragen beantworten. Mehr zu den Hintergrunden und detailieten Regeln für die Dämonologie zu einem späteren Zeitpunkt...