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Stadt, Land, Fluss... Teil 1: Palhedra

„….von Norden und überschreitet zum ersten Mal die Hügelkuppen, von deren Spitze man den ersten Blick auf Palhedra werfen kann, so hat man keine andere Wahl, als überwältigt zu sein.
Die Schriften erzählen von weit größeren Städten, doch ist dies nur verblichene Tinte auf vergilbtem Papier. Was sich hier zu den Füßen des Beobachters von Horizont zu Horizont erstreckt ist am heutigen Tage mit Nichts auf Baal zu vergleichen."

Erstaunlich schnell hat sich eine Stadt von gewaltigen Ausmaßen entwickelt. Wo vorher nur Trümmer aus dem Boden ragten steht nun ein Schmelztiegel der Kulturen und Völker.
Die Stadt erstreckt sich zu beiden Seiten des Reisenden, wo er sich in die Innere See ergießt. Gewaltige Brücken spannen sich über den Fluss, der an dieser Stelle eine beachtliche Breite erreicht und verbinden beide Hälften der Stadt. Doch den fesselndsten Anblick bietet die große Bibliothek, die auf dem Gildenhügel thront und die Stadt überragt, nur noch überboten von dem gewaltigen Monolithen, der aus ihrer Mitte gen Himmel ragt. Um sie herum wird der Hügel von den prächtigen Bauten der Gilden umgeben, ein bewundernswerter Anblick, wenn sich die Sonne in den vielen Ornamenten widerspiegelt.
Betritt man die Stadt, so wird man von Hunderten unterschiedlicher Eindrücke überwältigt. Fremde Gerüche und Geräusche dringen an einen heran, die Architektur und die Kleidung der Leute auf der Straße bildet ein Sammelsurium aller Völker und Kulturen. Nirgends sonst findet man Bewohner aller Völker so eng vereint und so nah beieinander und miteinander lebend. Man muss aufpassen, das man anhand der vielen Eindrücke nicht die Zeit vergisst und sich in den verwinkelten Straßen verläuft, was auf Grund der Größe der Stadt durchaus möglich ist...“

Die Stadt

Wo sonst sollte eine Beschreibung Baals beginnen, als im Zentrum, der Königin unter den Städten, dem Ort der Tausend mal Tausend Wunder, Palhedra. Der, für die momentan auf Baal herrschenden Verhältnisse, gewaltige Stadtstaat gilt gemeinhin als Zentrum der Welt und ist Mahnmal und Symbol der Freude zugleich. Die Stadt, deren Name aus der alten Sprache der Trolle stammt und übersetzt „Neue Hoffnung" bedeutet, wurde nach Ende des Dämonensturms von allen Völkern Baals als Zeichen der Zusammenarbeit und des Friedens erbaut. Der Grundstein wurde direkt auf dem Hügel des letzten verbliebenen Monolithen gelegt. Auf diesem Grundstein wurde der rundliche Bau der großen Bibliothek errichtet, in deren Innenhof, dem Garten der arkanen Freuden, der Monolith steht, als letztes Bollwerk gegen die Macht der Dämonen. Um die Bibliothek siedelten sich beim Bau die Gilden an, die dort immer noch ihre mehr oder weniger prächtigen Bauten unterhalten, was dem Stadtteil den Namen „Gildenhügel“ einbrachte.
Seit dieser Zeit ist die Stadt gewaltig in alle Richtungen gewachsen und erstreckt sich entlang der Küste der Inneren See, zu beiden Seiten der aufgestauten Mündung des Reisenden, sowie entlang dessen Ufer ins Land hinein. Der Reisende hat sich auf dem Weg in die Innere See tief in das Felsmassiv gegraben, so dass ursprünglich hohe Klippen die Mündung an beiden Seiten umsäumten. Um den Fluss schiffbar zu machen wurden jedoch mehrere Staustufen im Mündungsbereich eingerichtet, so dass sich mehrere Wasserflächen am Fuße des Gildenhügels erstrecken, über die Schiffe vom Meer den Fluss erreichen können.
Auf der anderen Seite des Gildenhügels liegt das „historische“ rund angelegte Stadtzentrum und von hier aus erstrecken sich die einzelnen Viertel, die größtenteils von der Rasse und Schicht der Bewohner geprägt werden und aus den Wohnstätten der ursprünglichen Bauarbeiter, die am Bau der Bibliothek beteiligt waren, hervorgingen.
Die Stadt selbst unterteilt sich in mehrere Distrikte, teils Wohngebiete, Handelsviertel oder bestimmten Gilden zugeordnete Gebiete und geht gen Süden in eine große Hafenanlage, die „schwimmende Stadt“ über, in der täglich unzählige Schiffe einlaufen, um Ladung abzuliefern oder aufzunehmen.
Der wirtschaftliche Erfolg Palhedras liegt in seiner zentralen Lage an der Kreuzung der großen Handelswege nach Osten und Westen mit den Schiffsrouten über die Innere See und den Reisenden hinauf..


Die Bewohner

Palhedra ist ein riesiger Schmelztiegel aus unzähligen Rassen, Völkern und Kulturen, was schon auf den ersten Blick zu erkennen ist, wenn man sich der Stadt nähert. Offiziell stehen die Tore der Stadt allen offen. Unzählige Baustile treffen aufeinander und die ganze Stadt wirkt wie ein Mosaik bunter, vollkommen unterschiedlicher Bausteine. Nichts ist ungewöhnlich und nichts kann einen Einwohner Palhedras überraschen, denn wer auf diesen Straßen wohnt hat schon alles gesehen. Wenn es auf Baal etwas zu kaufen gibt, so wird man es in den Geschäftsvierteln Palhedras finden.

Das Verhältnis der Völker ist in Palhedra weitaus durchmischter als im Rest der Welt. Drei Viertel der Bewohner sind Menschen, der Rest besteht überwiegend aus Elfen, Zwergen und Trollen und Flinklingen. Wendigo und Auländer sind eher seltener. Dieses bunte Gemisch sorgt für relativ viel Toleranz und Offenheit in der Bevölkerung, Grund für Ablehnung und Streitigkeiten ist weniger Volkszugehörigkeit, Herkunft und Kultur als sozialer Stand und gesellschaftliche Position. So herzlich und offen die Bewohner Palhedras scheinen, so sorgt die Größe der Stadt und große Zahl ihrer Bewohner mit ihrem ständigen Wandel doch dafür, dass man sein Leben lebt und wenig echtes Interesse an seinem Nachbarn hat.


Die Gilden

Palhedra ist rechtlich ein eigenständiger Stadtstaat, der von einem Gildenrat regiert wird. Dieser Rat besteht aus den größten Gilden, die jeweils einen Abgeordneten in den Rat entsenden. Zusätzlich werden drei unabhängige Vertreter von den Bürgern gewählt, die keiner der großen Gilden angehören. Dieser Rat fällt die wichtigsten Entscheidungen durch demokratische Abstimmungen, erlässt Gesetzte, ändert die Steuern und kümmert sich um die anfallende Verwaltung. Der Gildenrat tagt in der Regel zweimal im Laufe eines Mondes in der großen Bibliothek, kann aber in besonderen Situationen jederzeit einberufen werden.
Nirgendwo sonst auf der Welt spielen die Gilden eine so große Rolle wie in Palhedra. Hier bestimmen sie das tägliche Leben aller Bewohner. Beinahe jeder arbeitende Einwohner ist Mitglied einer Gilde und wie erwähnt bestimmen die Gilden auch die Politik des Stadtstaates. Es gibt wohl kaum einen Tätigkeitsbereich, der nicht in den Bereich einer Gilde fällt und es wird sich kaum etwas finden lassen, das man in Palhedra nicht lernen kann, vorausgesetzt, man findet einen fähigen und willigen Lehrmeister.


Die große Bibliothek

Die Bibliothek stellt den größten Horts des Wissens auf ganz Baal dar. Sie war geplant als Ort der Zusammenkunft aller Rassen um friedlich zu debattieren und Kultur- und Wissensgüter zu bewahren. Betrachtet man die Bibliothek, so sieht man jedoch nur einen Bruchteil der wahren Ausmaße. Die Bibliothek stellt einen Rundbau dar, in dessen Mitte sich ein Park, der Garten der arkanen Künste befindet, in dessen Mitte wiederum der letzte verblieben Monolith, Stütze und Wächter der großen Mauer, weit in den Himmel ragt und die Welt Baal vor den Horden der Dämonen schützt.
Die Bibliothek unterteilt sich in mehrere Bereiche, die sogenannten Hallen. Möchte man die Dienste der Bibliothek in Anspruch nehmen, so geht man in die entsprechende Halle und spricht dort vor. Die größten Hallen sind die der Geschichte, der Magie, der Naturwissenschaften, der Kultur, des Rechts und die Halle der Künste. Es heißt, der vielstöckige Bau beinhalte in den Archiven in seinen Tiefen alles Wissen, welches auf Baal jemals zu Papier gebracht worden ist. Boten und Schreiber huschen geschäftig durch die Gänge, tragen Papiere, Schriftrollen und Bücher im Auftrag der Besucher. In den Hallen sind nur die öffentlichen Bibliotheken, sowie die Lese- und Studienräume für den Besucherverkehr geöffnet, die Archive sind, ebenso wie der Garten, für Besucher geschlossen.


Die eherne Zitadelle und die Enklave

Vor den östlichen Toren Palhedras, auf halbem Weg zu den Knochenfelden, befindet sich die eherne Zitadelle, eine gewaltige Festung. Gegründet in den chaotischen Zeiten während des Baus der Bibliothek, ist sie der Sitz der Enklave, eines Zusammenschlusses von Kriegern, Magiern und Elementaristen, die sich der Aufrechterhaltung von Recht und Gerechtigkeit verschrieben haben. Mittlerweile ist der Orden jedoch gewaltig gewachsen. Die Mitglieder bestehen auf einer strikten Trennung gegenüber den Gilden und stellen eine unabhängige Fraktion dar. In Palhedra arbeitet die Enklave jedoch mit dem Gildenrat zusammen und stellt hier die Hüter des Gesetzes. Aber auch außerhalb der Stadt findet man Mitglieder der Enklave, die die Straßen schützen, auch wenn sie über keine echte Befehlsgewalt verfügen, doch wer hat diese schon in diesen Zeiten.


Die Schattenseite

Viele Bewohner Baals sehen Palhedra als strahlenden Stern der zivilisierten Welt, aber die Einwohner der Stadt kennen auch die Schattenseiten. Viele Bewohner Palhedras sind auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück hergekommen, das schon so manchen Bettler auf den  Straßen Palhedras reich gemacht hat. Die weitaus meisten finden dieses Glück jedoch nie und füllen die Slums in den Vorstädten, in denen man nach Einbruch der Dunkelheit besser nicht auf die Straße gehen sollte.
Doch auch auf anderen Ebenen der Politik und Verwaltung gibt es Korruption, privates Machtstreben und Intrigen. Der Gildenrat Palhedras gilt weithin als Beispiel für Demokratie und Gleichberechtigung, stand aber in den Anfangszeiten der Stadt noch das Gemeinwohl aller als höchstes Ziel auf der Tagesordnung des Rates, so werden heute viele Entscheidungen getroffen oder mit den verschiedensten Mitteln durchgesetzt, die den Interessen einzelner Gilden oder gar einzelner Personen entsprechen. Wie überall bereichern sich die Reichen und Mächtigen auf dem Rücken der Armen und Machtlosen.
Wen mag es verwundern, wenn sich die gleichen Strukturen innerhalb der einzelnen Gilden wiederfinden. Auch hier gibt es schwarze Schafe, die sich mit allen Mitteln an ihre Macht und  Position klammern und nach unten treten.
Wie in jeder Großstadt gibt es darüber hinaus eine aktive kriminelle Unterwelt. Die Diebes- und Bettlergilde ist die mächtigste auf ganz Baal und tief in die Geschehnisse im Gildenrat verstrickt. Ob Prostitution, Straßenraub, Drogenhandel, körperliche Angriffe, die gesamte Palette an Verbrechen ist in Baal anzutreffen und in einigen Distrikten sogar an der Tagesordnung. Die Stadtwache schafft es nicht im geringsten, diesen Kräften Einhalt zu gebieten und die Ordensmitglieder der Enklave oder die palhedranischen Templer erfahren nicht immer die Unterstützung, die sie bräuchten, sei es von Seiten der Bewohner oder von Seiten der Gilden.